(pictures see below)
Eine kurze Reise durch Cambodia hat viele Eindruecke hinterlassen - hier ein kleiner Auszug:
A - Angkor Wat. Natuerlich. Naheliegend. Die Hauptattraktion Kambodschas. Die glorreiche Vergangenheit der Khmer ist in dieser Tempelanlage sicht- und spuerbar. Mit Fug und Recht zu Beginn der Aufzaehlung; daneben gibt es aber auch noch ein paar andere, wichtige "A"-Eindruecke:
A - Amok. Fisch Amok , ein Nationalgericht, Fisch-Curry in Bananenblaettern geduenstet. Mindestens so gut wie jedes Thai-Curry, aber weniger scharf.
A - Apsaras. Frauen-Reliefs an den Angkor-Tempelmauern, mit einer Vielfalt an Frisuren, Roecken, Blumen, Haltungen. Auch nach stundenlangem Betrachten findet man immer wieder eine neue Apsara.
B - Bayon. Haupttempel von Angkor Thom, der Hauptstadt Ende 12. Jh. Meterhohe, laechelnde Gesichter blicken von den Tuermen in alle Himmelsrichtungen, auf die (ehemalige) Stadt bzw. die Besucher des Tempels. Die Gesichter verkoerpern Lokeshvara, den Gott des Mitgefuehls. Was klingt wie Big Brother, fuehlt sich aber ganz anders an - ein magischer Ort, an dem ich Tage verbringen koennte.
C - Cambodian People's Party. Scheinbar die einzige Partei in Kambodscha - wenn man nach den Schildern und Fahnen an Strassenraendern, vor Haeusern, Schulen, und Restaurants urteilt. Vereinzelt werden wohl auch FUNCINPEC-Fahnen gedultet, der Regierungspartner der CPP.
D - Dirt Road: mehr Schlagloecher als Strasse sind viele Transportwege im laendlichen Kambodscha. Besonder lustig nach heftigem Regenfall. Macht das Vorwaertskommen, insbesondere mit oeffentlichen Verkehrsmitteln, langsam und muehsam - und spannend.
E - Einheimische: sind freundlich, laecheln, und scheinen sich dabei aber auch ganz gerne mal ueber Touristen lustig zu machen. Besonders, wenn sie gerade den dreifachen Preis kassiert haben. Kann man ihnen aber andererseits auch wieder nicht vorwerfen - die paar Dollar machen fuer viele Menschen hier einen sehr grossen Unterschied.
F - Fahrrad: ganz im Gegensatz zu Thailand noch viel gesehen, sowohl am Land als auch in der Stadt. Kreisverkehr, Fahrrad, Phnom Penh - eine kleine Herausforderung.
G - Geschichte: gross (eigentlich "lang" aber das beginnt nicht mit "g"), glorreich, grauenvoll. Glorreich das Koenigreich der Khmer in der Angkor-Zeit - einen Eindruck davon geben die Tempelruinen (siehe "Angkor Wat" und "Bayon").
Grauenvoll die Zeit des Khmer-Rouge Regimes und des Buergerkrieges, von der sich das Land noch immer langsam erholt (siehe auch "Landminen". "Massengraeber"). Einen wohl nur ungefaehren- Eindruck davon gibt das Tuol Sleng Museum in Phnom Penh, ehemalige Verhoer- und Folterstaette "Sicherheitsgefaengnis-21:".
H - HDI, Human Development Index. Kambodscha belegt Platz 131 von 177. 5
35% leben unter der Armutsgrenze, das sind 5 Mio. Menschen. 90% davon am Land. (lt. dt. auswaertigem Amt)
I - Iced Coffee. Gibt's hier wie in Thailand auch - und schmeckt ebenso gut. Nur dass das Eis nicht frisch aus der Fabrik kommt, sondern der grosse Eisblock auf der Strasse mit einem Messer zersaegt wird. Prost!
K - Korruption. Gibt es natuerlich nicht in Kambodscha, das sind alles ganz normale Gebuehren - zB. eine Stempel-Gebuehr fuer mein Visum.
K - Karaoke. Das ist einen zweiten "K"-Eintrag wert. Keine Busfahrt ohne: Khmer-Musik, mit dem passenden Video-Clip und Text zum Mitsingen. In voller Lautstaerke natuerlich. Und ja, manche Leute im Bus singen auch wirklich mit!
L - Landminen. Ueberall zu finden - bzw. besser nicht. Noch immer gibt es laufend neue Minenopfer, Menschen mit fehlenden Gliedmassen sind kein seltenes Bild. Der aufgeweichte Boden in der Regenzeit fordert haeufig Opfer von Familien, die sich in der Trockenzeit auf einem - scheinbar sicheren - Stueck Boden niedergelassen haben.
M - Massengraeber (der Khmer Rouge). Knapp 20.000 davon wurden bisher in ganz Kambodscha gefunden. Opferzahlen werden auf 740.000 bis ueber 2 Mio. geschaetzt, etwa die Haelfte davon durch Exekution.
N - NGOs. Unzaehlige davon sind in Kambodscha vertreten, gegen Hunger, Kindesmissbrauch, Landminen uvm. Viele Hilfsgelder fliessen in das Land, ueber Wege der NGO oder anders - und kommen leider nicht immer da an, wo sie gebraucht werden (siehe "Korruption").
O - organisiertes Betteln. Hauefig von Kindern betrieben - entzueckend huebsche Maedchen oder Jungs, grosse, weinerliche Augen, eine flehentliche Stimme. Manche verkaufen auch Blumen oder Kettchen. Sind zuerst freundlich, koennen aber auch ziemlich boese werden. Immer jedenfalls anhaenglich. Das Geld bekommt oft der Mann, der an der Ecke wartet..
P - Proteine. Sollen anscheinend in Kaefern viele enthalten sein. Weshalb die auch ganz gern gegessen werden.
R - Reisfelder. Wohin das Auge reicht. Und jetzt, in der Regenzeit, sagenhaft gruen.
S - Scambodia. Spitzname fuer Kambodscha, von anderen Reisenden aufgeschnappt. Leider nur zu wahr - Touristenpreise sind generell viel hoeher, und nicht selten bekommt man dafuer dann nicht die vereinbarte Gegenleistung.
T - Toyota Camry. Scheinbar das beliebteste Verkehrsmittel, insbesondere fuer Sammeltaxis (Shared Taxi). Wuerde man platzmaessig fast unterschaetzen, aber die Kambodschaner wissen's besser: Zehn -oder mehr- Leute haben hier gut und gerne Platz. Vier vorne, sechs hinten, und wenn's sein muss wird gestapelt.
U - Urspruenglichkeit. Was auch immer sich hinter diesem Begriff verbirgt - romantisch-unberuehrte Natur oder rustikal-aermliches Landleben, weite Teile Kambodschas sind jedenfalls "urspruenglich".
V - Verkehr. Funktioniert nach ganz einfachen Regeln: wo irgendwie Platz ist - bzw man glaubt, Platz zu finden - wird gefahren. Kann auch mal auf der anderen Fahrbahnseite sein. Nur Bremsen wird nicht gern gesehen. Belebte Kreuzungen erinnern an einen durcheinandergeratenen Ameisenhaufen.
W - Wild West. Wird die Gegend der Cardamom-Mountains auch genannt, eine noch grossteils unberuehrte Gegend, mit Bergen, Wasserfaellen und bedrohten Tierarten. Und --- Landminen. Der Weg von Ko Khong nach Kampot fuehrt mich am Rande dieser Cardamom-Mountains vorbei.
Z - Zauber. Trotz allen Unannehmlichkeiten, allem Dreck, und trotz dem dauerenden Gefuehl betrogen zu werden, hat das Land - die Natur, Phnom Penh, und natuerlich Angkor- einen ganz eigenen Zauber.
--> Bilder eines laendlichen Sued-Kambodschas: Ko Khong bis Kampot
Rural Cambodia: Koh Khong to Kampot (south-cambodia)
--> Bilder aus Phnom Penh & Tuol Sleng
Pictures from Phnom Penh and the Tuol Sleng genocide museum
--> Angkor Wat, Angkor Thom & Co. (NEW!)
1 comment:
Ich will mehr davon lesen, bitte.
Gruesse aus der UNO-City!
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