Die ersten Tage in Phuket - und die ersten, "jungfraeulichen" Eindruecke. Die mag ich ja immer am Liebsten - nie wieder sieht man eine Stadt mit denselben Augen, mit denen man sie beim ersten Spaziergang gesehen hat. Und dieser erste Spaziergang zeigt mir Phuket Stadt gleich von mehreren Seiten.
Vieles hier ist fremd. Jedes Strassenschild ein kleines Kunstwerk aus Buchstaben. Die Strassen laut, verstopft und der Verkehr falsch herum. Das Besteck - meistens - Gabel und Loeffel (an sich nicht fremd, zumindest aber unerwartet). Die Menschen freundlich. Und die schwuele Hitze etwas gewoehnungsbeduerftig.
Vieles hier ist fremd - und auch wieder nicht: Erinnerungen an Vietnam werden wach (der Vergleich sei mir verziehen !) - Garkuechen am Strassenrand, gute und / oder interessante Gerueche, kleine Plastikstuehle, fried noodles, Nudelsuppen, frittierte Huehnerpfoten und ander undefinierbare Gerichte (?), suesser Klebreis (jaaa !!), Gehsteige als Mopedabstellplatz oder als verlaengertes Wohnzimmer, Maerkte im Halbdunkeln, voller Bananen, Ananas, Hausrat, Kleidung, Blumen ...
Phuket Town ist eine wunderschoene Stadt. Eigentlich. Wunderschoene Gebauede - teilweise etwas renovierungsbeduerftig, aber mit Charme (mein kluger Reisefuehrer nennt den Stil "sino-portugiesisch"). So zB das legendaere On-On, in dem Leonardo di Caprio geschlafen hat (nicht wirklich natuerlich, sondern nur im Film. Er selbst hat in einem Super-Luxus-Ressort suedlich von Phuket Town uebernachtet. Weiss auch mein kluger Reisefuehrer). De-Luxe-Restaurants wechseln sich mit Garkuechen an den Strassenecken ab, stets liegt ein Duft nach Essen in der Luft. Das im Uebrigen hier in Phuket ganz besonders gut sein soll. Bisher fehlt mir ja der Vergleich, restlos begeistert bin ich trotzdem. Seit 4 Tagen habe ich kein Brot gegessen - und: es geht mir kein bisschen ab. Auch ein regnerischer Samstag kann mir die Stadt nicht vermiesen - im Gegenteil. Je oefter ich durch dieselben Strassen gehe, umso schoener werden sie. Ein kurzer Regenguss laesst mich in ein kleines unscheinbares Restaurant fluechten, auf dem Plastikhocker und vor einem Teller scharfer Nudeln laesst es sich gut warten.
Phuket Town ist aber auch ein Touristen-Zwischenlager. Ein notwendiger Stopp auf dem Weg zum "Paradies" - vom Flughafen zum Strand, von Strand 1 zu Strand 2, oder auf dem Hin- oder Rueckweg zu den kleineren Inseln. Die meisten Touristen bleiben also nicht lange in der Stadt - und das Angebot richtet sich nach der Nachfrage: Tour-Anbieter zu allen (noch - oder schon nicht mehr so) schoenen Straenden und Buchten der Insel, Taxis, Tuk-Tuks und Motorbikes, gibt es im Zentrum im Ueberfluss. Und auch das Essensangebot ist leider schon an vielen Orten(vermeintlich?) touristenkonform - Pizza, Pasta, McDonalds, Kentucky Fried Chicken. Die Freundlichkeit der Thailaender kommt einem inmitten dieses Touristen-Umschlagplatzes manchmal etwas aufgesetzt vor. Was man ihnen ja auch nicht veruebeln koennte. Als offensichtlich westlicher Auslaender fuehlt man sich nicht selten - um hier einen anderen Blog zu zitieren - wie ein wandelndes Euro-Zeichen. Einmal in einem Taxi gelandet, werde ich daher nicht nur auf den Huegel (wo ich eigentlich hinwollte) - sondern auch zu etwas surrealen Juwelier-Fabriken bzw -Shops rund um Phuket gefahren. Anscheinend gibt es hier eine Abmacheung: Tausche Touristen gegen Benzin-Stempel.
Phuket Town ist nun also meine Heimat fuer einen Monat. Ein wenig Zeit, um diese ersten Eindruecke zu vertiefen, zu bestaetigen, teilweise sicher auch zu revidieren, und viele weitere Eindruecke zu sammeln. Um mich moeglichst weit durch die sued-thailaendische Kueche zu kosten. Zumindest ein paar der schoenen Schriftzeichen nicht nur bestauenen, sondern vielleicht auch lesen zu koennen. Und natuerlich, viele viele Einblicke in die Projekte von Hilfswerk Austria zu bekommen - Projekte, die sich eben auch um die Entwicklung von Oekotourismus drehen. Der hier sicher nicht fehl am Platz ist.
--> Erste Eindruecke aus Phuket.
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1 comment:
So, wie vorgewarnt, lese ich deinen Blog.
Nun meine Meinung zu Reiseberichten ist wie bei vielen Sachen eine gespaltene. Daher mein kurzer Reisebericht, ebenfalls direkt vom Urlaubsort.
Bin am Samstag hier angekommen und es ist für mich zwar eine fremde Welt, aber dennoch sehr vertraut. Die Menschen quirrlen durch die riesige Bahnhofshalle und keiner hat auch nur eine Sekunde Zeit, dich zu beachten. Tourist? Oder gar EU Bürger? Jedenfalls braucht man sich nicht zu schämen. Auch als armer Ösi nicht. Was mir sofort wieder auffällt: Nicht die geringste Spur, nicht mal der Hauch von einer Spur von Schmutz ist zu erkennen. Da und dort evtl, ein verirrtes Kaugummipapierchen, das aber sogleich von einem orangenen elektrobetriebenen Putzwägelchen entsorgt wird. Ein Blick auf die Strassenschilder: Vollkommene Klarheit. Neuerdings in einer Sonderform der Schrift Frutiger (?) sind alle relevanten Informationen für Einheimische und Auswärtige in normierten Strassenschildern gekennzeichnet. Kein heilloses Durcheinander von Wegweisern, die zu irgendwelchen Tierärzten oder Urologen führen, und vor allem nicht in irgendwelchen Farben und Schriften. Nein. Sowas gibt es hier nicht.
Erinnerungen an Wien werden werden aber dennoch wach (der Vergleich sei mir verziehen !) - Menschen die aussehen wie Gärkuchen, aufgesetzt freundlich daraufhinweisen, dass man soeben in einem Cafe leider den Sessel in die falsche Richtung gedreht hat (der Kellner was Oesterreicher, alte Wiener Schule), eigentlich ist das alles hier ein Super-Luxus-Ressort innerhalb Europas. Man hat alles, alle haben Funktionskleidung an, alle tragen Rucksäcke – weils praktisch ist – und alle haben ein Generalabonnent, wo sie im ganzen Land gratis mit dem Zug fahren können. Ich glaube die Einwohner hier machen den ganzen Tag nix anderes als Oekotourismus im eigenen Land. Nur, dass Sie zwischen 7.00h und 17.00h in einer Bank arbeiten müssen. Aber irgendwie muss ja der süsse Klebreis für 28 Franken bezahlt werden.
Zürich ist eine wunderschöne Stadt.
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