Aug 26, 2008

Von chinesischen Festen, Krabbenbaenken, Touristenrummel und THE BEACH.


Phi Phi
Originally uploaded by bienemaja

Langsam heisst es Wochen zaehlen - meine Letzte in Phuket hat gestern begonnen.
Aber bevor ich jetzt schon wehmuetig werde, ein Blick zurueck auf die vergangene, wieder ereignisreiche Woche:

Por Tor Festival in der Stadt: ein Chinesisches Fest (in Phuket leben viele Chinesen in x-ter Generation), bei dem man die Geister der Ahnen ehrt. Die kommen zu der Zeit ihre Familien besuchen, und da will man ihnen natuerlich einen schoenen Empfang bereiten:

Unmengen an Essen, in wunderschoene Formen geschnitzt und gebacken. Riesige Schildkroeten aus Klebreis und Kuchenteig bringen Glueck und ein langes Leben. In den Strassen drangen sich die Massen und unzaehlige tollen Essensstaende. Es riecht nach Raeucherstaebchen und nach gebratenen Nudeln, nach Pfannkuchen und gegrilltem Schweinefleisch, nach gekochtem Reis, nach Kokos und Sojasauce, nach einem Fest der Sinne :)

Die Arbeitswoche:
Mehrere Arbeitsgruppen besucht - Naeh-, Wasch-, Back-, Massagegruppen.
Auf einem Krachang ueber den Ausbau als Touristen-Uebernachtungsstation gesprochen (eine Nacht auf ein paar Brettern im Meer, vor der Schlafzimmertuer planscht das Fruehstueck im Wasser - nicht schlecht.. !).
Zu einer Krabbenbank gewatet, knietief im Schlamm, am Rande eines Flussbetts - ein Riesenspass, wenn auch der Gedanke, eines dieser Dingerchen uebersehen zu koennen, ein bisschen unangenehm ist.
Einer Hauseinweihung beigewohnt. Vier Moenche sitzen vor einem ueppigen Mahl, die Gaeste kauern davor und warten andaechtig, bis die Ehrengaeste gegessen, den Segen gesprochen, das Haus geweiht und selbiges wieder verlassen haben. Dann werden die "Reste" verspeist, wieder ein Berg voller Koestlichkeiten.

Das Wochenende:
Ich bin hin- und hergerissen. Soll ich nach Phi Phi fahren? Dem "Highlight eines jeden Thailandaufenthaltes"?

Ich kann mir vorstellen, was mich erwartet - eine traurige Vermarktung einer idyllischen Insel, ein Haufen roter Koerper rennt zwischen Souvenirstaenden herum, und unzaehlige Boote spucken Diesel vors Paradies.

Und doch -irgendwie habe ich auch Lust, mit einer Horde Backpackern auf einem Boot in Richtung Insel zu schippern. In einer Bambushuette am Strand zu schlafen. Morgens frueh im Wasser zu schwimmen. Ueberteuerte Touristenpreise zu zahlen. Und: besser wird's wohl nicht werden..

So stehe ich Samstag frueh auf, fahre zum Hafen, wo ich gleich mal den doppelten Ticketpreis fuer die langsamste der Fahren zahlen darf. (Es ist wohl besser, das Ticket vorher ueber eine Agentur zu buchen - nur wer konnte das ahnen ??). Egal, die Sonne scheint, ein Haufen roter Koerper entbloesst sich am Sonnendeck, ich freu mich auf die Insel.

Bevor wir auf Phi Phi Don - der groesseren und bewohnten Insel - landen, umrunden wir einmal Phi Phi Le. Maya Bay - der Drehplatz fuer "The Beach" - ist ein kleiner Boots-Parkplatz, am Strand stehen die Menschen dicht an dicht, paradiesische Ruhe ist anders. Nicht anders leider die weiteren tuerkisfarbenen Buchten rund um Phi Phi Le, und auch vor der "Wikinger-Hoehle" stehen die Speedboote, als wollten sie die Hoehle fressen. Ich hab's gesehen, eine Nachmittagstour hierher werde ich wohl nicht mehr machen.

Auch Phi Phi Don ist zunaechst eine reine Touristen- und Souveniransammlung. Doch eine halbe Stunde Fussmarsch, dem Strand entlang und durch fast unwegsame Dschungelpfade (die 2 Euro fuers Boot wollt ich mir sparen..) bringt mich zu Long Beach. Noch immer touristisch, die Taxi-Boote zum Pier rattern im Minutentakt vorbei. Aber es ist schon ruhiger, ich bin muede vom Gehen, heiss ist es auch, und die richtig ruhigen Straende am anderen Ende der Insel sind mir definitiv zu weit.

Also bleib ich, quartier mich in einer schmucken Bambushuette ein (Bambus, Matratze, Vorhaengeschloss, aus) und streck meine Beine im Sand aus. Schwimme im tuerkisen, warmen Meer. Goenne mir eine grossartige Thaimassage, werde gedehnt, gestreckt, gequaelt, und fuehle mich wie neugeboren. Trinke Mango-, Papaya-, Kokosshakes. Geniesse die Stille und Schoenheit des Ortes, nachdem die Tagesausfluegler und Taxiboote spaetnachmittags verschwunden sind.
Stehe am naechsten Morgen kurz nach Sonnenaufgang auf- gerade rechtzeitig um nochmal im Meer zu schwimmen und die Aussicht zu geniessen, bevor ein kurzes Regengewitter Phi Phi Le einfach verschwinden laesst. Schaue aufs Meer und warte, bis das Gewitter vorueber ist. Und spaziere bei strahlendem Sonnenschein kurz darauf wieder Richtung Pier, zu Souvenirstaenden und Touristenrummel, und fahre zurueck nach "Hause", zurueck nach Phuket.

--> Fotos von Por Tor, von Naehgruppen und Krabbenbaenken, von einem schlussendlich erholsamen PhiPhi-Wochenende und einer Nudelsuppe zum Wochenend-Ausklang, gibts HIER.

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