Kranchanaburi to the Burmese Border -pictures here.
Rainy, rainy Season.
Langsam zeigt sie ihr wahres Gesicht - stroemender Regen und eine graue Wolkendecke begleiten mich den meisten Weg westwaerts, entlang der ehemaligen Strecke der "Death Railway" zwischen Vietnam und Burma.
In Kranchanaburi bin ich kurz davor, meinen Reisefuehrer in den Kwai-Fluss zu schmeissen, Karten und Informationen sind schlichtweg falsch. (Ich begnuege mich mit dem Kranchanaburi-Teil, und umweltbewussterweise landet er im Muellkorb).
Aber auch ohne Reisefuehrer sehe ich bald: Wie so vieles hier in Thailand, hat auch Kranchanaburi mehrere Gesichter:
Bars mit "friendly service" entlang der laaangen Backpackermeile, Expats mit ihren kleinen thailaendischen Ladies, die Expat-Szene kennt sich ('what's up' - 'not much.' - 'yeah, me too.' - working?' - 'not yet. maybe looking for some teaching next months'. Waehrend die Ladies womoeglich von ihren neuesten Einkaeufen mit seiner Visa-Karte erzaehlen --rein spekulativ, aber durchaus moeglich), unverschaemt ueberteuerte Preise in der Touristenzone, und das Gefuehl, ein wandelnder Geldautomat zu sein.
Rafthaeuser entlang dem Kwai-Fluss, mit Blick auf eine gruene Huegellandschaft, und einen wundervollen Sonnenuntergang. Rund um Kranchanaburi - zahlreiche Nationalparks, Wasserfaelle, und vermutlich richtig viele wilde Tiere.
Und: Eine traurige Geschichte, inmitten einer wundervollen Umgebung:
Die letzten noch intakten gut 100km der Death Railway fuehren weiter westwaerts, zwei Stunden entlang dem Kwai-Fluss, durch eine dichte, satt-gruene Natur. Der schlimmste Teil der Arbeit an der Zugstrecke soll fuer die Kriegsgefangenen der "Hellfire Pass" gewesen sein - heute ist er ein open-air Museum, 4km kann man mit Audioguide entlang der Strecke gehen. Dichter Regenwald - eine Zugstrecke!! unvorstellbar! Wundervolle Ausblicke - ein Zeitzeuge berichtet via Audioguide, so unvorstellbar die Qualen waren, die Natur, diese wundervolle einzigartige Umgebung, habe Vieles kompensiert.
Einige Stunden weiter westwaerts, nahe der burmesischen Grenze, liegt Sangkhlaburi. Nur wenige Touristen machen den Weg bis hierer, entsprechend ruhiger ist es. In der Stadt und umliegenden Doerfern / Siedlungen leben viele Burmesen; aus ihrem Land vertrieben, geflohen, ohne thailaendisches Visum, werden sie hier geduldet. Weiter nach Thailand duerfen sie aber nicht, zurueck koennen sie nicht. Viele sind Mon oder Karen, manche auch Muslime, sie werden von vielen Thais von oben herab behandelt, arbeiten fuer einen Hungerlohn, ohne Pausen, ohne Freizeit.
So haesslich die Geschichte vieler dieser Menschen ist - so schoen ist der Ort.
Eine kleine "Stadt" - ein Markt, ein paar Haeuserreihen, ein paar weiter verstreute Holzhaeuschen, manche schmuck, andere eher lose Bretter, mehr schlecht als recht zusammengezimmert.
Eine Berg-/ Huegellandschaft, Regen und Wolken lassen sie mystisch und bedrohlich-schoen wirken, Gruen in allen nur erdenklichen Toenen und Schattierungen, dazwischen Seen und Fluesse.
Die Gegend fasziniert mich, ich suche eine Moeglichkeit, ein paar Tage im "Dschungel" zu verbringen, frage mich herum und habe Glueck. Nach der "konventionellen" 1-Tages-Elephantenreiten-und-Bambusrafting-Tour, werde ich im Elephantencamp, dem Karen-Dorf Ban Chang ("Elephantenhaus") zurueckgelassen. Zwei Naechte auf einer Strohmatte unter einem Bambusdach, mitten im Dschungel, am Morgen liegen die Wolken tief ueber den satt-gruenen Huegeln, mit den Schulkindern fahre ich zum naechsten Karen-Dorf, ueber den Fluss und eine abenteuerliche Fahrt in einem Klapperbus.
Zurueck in Sangkhlaburi, werde ich aus dem Guesthouse geschmissen ("full", schon lange ausgebucht - wie gut, dass ich auch gebucht habe), zum Glueck gewaehrt mir eine liebevolle muslimisch-burmesische Familie Unterschlupf und eine Strohmatte, ich bekomme nicht nur die Zeit meine Erkaeltung voll auszukurieren sondern auch interessante Einblicke in das Leben der Menschen hier.
Noch ein wenig weiter westwaerts, komme ich an der burmesischen Grenze an, dem "3-Pagodas-Pass", etwas unspektakulaer, ein Schmuck-, Silber- und Edelstein-Markt (mit ungewissem Anteil an echten Steinen) rund um drei kleine weisse Tuermchen. Die Grenze selbst ist geschlossen, nur ein paar streunende Hunde lungern herum. Wirklich beeindruckend jedoch die Fahrt hierher, noch mehr Gruen, noch mehr Huegel, Wolken, Karen-Doerfer, eine Maerchenlandschaft, man moechte sagen verwunschen, und ja, irgendwie ist die Gegend es auch.
--> Fotos aus dem Wilden Westen
Sep 20, 2008
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1 comment:
hi verena
freue mich jedesmal über einen neuen bericht von dir, spüre dann die sonne auf der haut, habe den vertrauten geruch in der nase und schmecke die köstlichen, fremden gerichte, also mehr, mehr, mehr, mehr, lg tante eva
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