Zurueck aus Paraguay, wieder in meiner Beinahe-Heimat Argentinien, und Ostern steht vor der Tuer. Verbringe die Tage gemutlich in einer ganz lieben Familie, bin bei Sebastian in Posadas eingeladen, jeden Tag gibt es leckeres Essen, Asado ohne Ende, ich werde in Posadas und Umgebung herumgefuehrt, von den Jesuitenruinen in San Ignazio bis zum Yaciretá-Staudamm an der Grenze zu Paraguay. Nach fuenf Tagen Luxus und Erholung pur wird aber wieder der Rucksack geschultert, und weiter gehts, die gigantischen Wasserfaelle von Iguazu warten auf mich.
Von Posadas ist's ja nicht weit, nach nur 6 Stunden Busfahrt komm ich an, und werde gleich vom Hostal-Inn abgefangen, lasse mich ueberreden und ins Hostal kutschieren. Die Anlage liegt ausserhalb der Stadt, auf halbem Weg zu den Wasserfaellen, ist eher Hotel als Hostal, mit Swimmingpool, riesiger Lobby, Tischfussball, Billard und allem moeglichen Schnickschnack, dafuer aber auch mit unfreundlichem und arrogantem Personal. Fahre also gleich mal wieder in die Stadt, muss sowieso einiges erledigen, treffe zwei verrueckte Englaenderinnen, wir gehen abends gemeinsam Pizza essen und Caipirinha trinken, und der Tag ist schon wieder vorbei, falle ins Bett, und mal wieder stelle ich den Wecker gaaaanz frueh, will morgen lange viel Wasser schauen.
Stehe also auch brav um 9 Uhr frueh im Nationalpark Iguazu, noch wenig Leute hier, auf den ersten beiden Rundwegen bin ich fast alleine und geniesse die Stille neben dem Getoese der Wasserfaelle. Was soll man sagen, ein einmaliges Naturschauspiel, Unmengen Wasser, dazwischen schillernde Regenbogen, das satte Gruen des Dschungels, und Schmetterlinge in allen Farben. Beeindruckend natuerlich die Garganta del Diablo, der Teufelsrachen, und der Weg fuehrt einen so nah, dass man von oben bis unten nass wird. Die Bootsfahrt unter die Wasserfaelle spar ich mir daher, die hat auch keinen anderen Effekt, stattdessen lauf ich lieber noch den "Macuco"-Weg, 7 km mitten durch den Dschungel, am Ende ein kleiner Wasserfall an einer einsamen Lagune, wieder Schmetterlinge, aber keine Menschenseele. Nun aber genug gewandert, zurueck ins Hostal und Beine hochlagern. Der Abend wird ebenso gemuetlich, im Hostal sind mal wieder viele Israelis, wir kochen, spielen Karten, Billard und Tischtennis bis spaet in die Nacht.
Am naechsten Tag heissts Abschied nehmen, verlasse mein Argentinien wieder. An der Grenze zu Foz do Iguaçu (Brasilien) treffe ich zwei Israelis, die haben das selbe Ziel, also gehts gemeinsam weiter. Den Rucksack im Hostal abgeladen, mache ich mich sofort auf den Weg zu den Wasserfaellen, sehe mir den Panorama-Blick auf der brasilianischen Seite an. Fast noch beeindruckender als die argentinische Seite, mir war ja klar, dass die Faelle riesig sind, aber sie sind noch vieeeeel groesser...
--> Fotos aus Posada
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