May 28, 2006

Im Dschungel


Futter fuer Piranhas
Originally uploaded by bienemaja.

9 Uhr frueh - Ankunft in Campo Grande, laut Lonely Planet "the major gateway into the Pantanal". Das merkt man, kaum aus dem Bus ausgestiegen werde ich schon von Tour-Anbietern belagert, wie Marktschreier rufen sie mir ihr Angebot zu, druecken mir Flyer in die Hand und wollen mich am liebsten gleich mitschleppen. Noch nicht ganz wach, und mit dem ganz dringenden Beduernis nach einem Kaffee und einer Dusche, gehen sie mir alle ziemlich auf die Nerven. Muss mich trotz allem entscheiden, die Touren gehen bereits um 11 Uhr los, und es gewinnt die Agentur, die mir eine Dusche und ein Fruehstueck im Hotel nebenan anbietet :-)

12.30 Uhr - so genau nimmt man es mit der Zeit hier auch nicht - frisch geduscht, und etwas wacher, werde ich mit ein paar weiteren Backpackern in einen Bus Richtung Pantanal gesetzt, und nach weiteren 5 Stunden Fahrt an der Strasse mitten im Nirgendwo rausgelassen. Ein rostiger Jeep nimmt uns und Unmengen Essensvorrat mit, wir fahren in den Dschungel, vorbei an Alligatoren, die sich in der spaeten Abendsonne ausruhen, grossen und kleinen Voegeln, und durch einen wunderschoenen Sonnenuntergang. Mit knurrendem Magen kommen wir schliesslich im Camp an, dort knistert bereits ein Lagerfeuer, und wir setzen uns mit einem kuehlen Bier dazu, es folgt der uebliche Smalltalk, und sehnsuechtig warten wir auf das Klingeln der Glocke, die das Abendessen ankuendigt.
Vollgestopft mit Reis und Bohnen, wir sitzen wieder ums Feuer, diesmal mit Caipirinha, und fuehren unsere Gespraeche fort. Muede kriechen wir aber schon frueh in unsere Haengematten, gegen die Kaelte der Nacht mit voller Kleidung und mehreren Decken gewappnet.

6 Uhr frueh - die Fruehstuecksglocke erloest uns von der Kaelte der Nacht, noch immer bibbernd, ist der heisse Kaffee eine Wohltat, und selbst hier im Nirgendwo gibt es frische Ananas und Papaya. So gestaerkt, sind wir bereit fuer eine Wanderung im Dschungel, 3 Stunden durch einen tollen Palmenwald, nur Tiere sehen wir leider nicht viel. Wieder Voegel, grosse und kleine, und einen Ameisenbaer, immerhin. Keine Anaconda, aber man kann ja nicht alles haben. Zurueck im Camp, wir liegen in der Sonne und warten auf die Mittagsglocke, basteln uns Ketten aus Kokosnuessen und Alligator-Zaehnen. Nachmittags tuckern wir auf einem Boot ueber den Fluss, stoeren einen Alligator beim Mittagsessen, und beobachten wieder ein paar Voegel. Wieder Warten auf die Glocke, Lagerfeuer, und neue Ankoemmlinge. Spaeter - natuerlich - Caipirinha, viel Caipirinha, und wieso wackelt nur die bloede Haengematte so.....

Trotz allem kriechen wir brav um 6 Uhr frueh zum Fruehstueck, und noch in der Morgenfrische fahren wir mit dem Klapper-Jeep zu einer Lagune, wir wollen ein wenig die Piranhas mit leckeren Rinderherz fuettern. Ein paar der Fischchen koennen wir auch aus dem Wasser ziehen, zurueck im Camp werden sie gesaeubert und unser Abendessen ist gesichert. Zuvor gehts aber noch hoch zu Ross, nur wollen die Pferdchen nicht so richtig, da helfen keine Schmeicheleien und auch keine Fusstritte, im Schneckentempo gehts durch die wunderschoene Landschaft, aber ausser Voegeln (und natuerlich Pferden) wieder kein Tier-Abenteuer. Nach dem selbst gefangenen Abendessen und einer naechtlichen Jeep-Safari (leider wieder ohne Tiere..) gehts wieder frueh in die Haengematte, und mir steht ein letzter Tag im Pantanal bevor.

Der bringt eine weitere Morgen-Wanderung mit sich, und nach dem Mittagessen werden wir wieder in die Zivilisation gebracht, warten an der Strasse laaaaaaaaange auf den Bus, und kommen schliesslich, nach vielen Umstaenden (da steigt schon wieder der Aerger in mir hoch, nur so viel an dieser Stelle, fahrt niemals mit "Ecological Expeditions" ins Pantanal ... ), um Mitternacht in Campo Grande an. Nach vier Tagen endlich wieder eine warme Dusche und ein richtiges Bett tun richtig gut, die Erholung kann ich brauchen, am naechsten Morgen sitz ich wieder im Bus, 25 Stunden Fahrt, zurueck auf die Insel, back to Florianopolis, eine Woche Portugiesisch-Kurs, und meine letzte Woche in Suedamerika...

--> Fotos aus dem Dschungel

May 18, 2006

A cidade maravilhosa

Nach 10 Tagen Sonnenschein faellt auch in Florianopolis mal ein Regentag an. Der perfekte Zeitpunkt, um weiterzuziehen, zumindest bis nach Rio de Janeiro moecht ich es noch schaffen, der Beiname "wundervolle Stadt" muss schliesslich ueberprueft werden.

Nach 19 Stunden Busfahrt - mittlerweile ist das ja keine Strecke mehr :-) - steh ich um 06 Uhr frueh am Busbahnhof in Rio, soweit sieht alles normal aus, und ganz gegen meinen Erwartungen nach all den Vorwarnungen, wimmelt es nicht von duesteren Gestalten mit Messer und Pistolen. Den Luxus eines Taxis goenne ich mir dennoch, sicher ist sicher. Um Sicherheit bemueht ist auch das Hostal, ganz ohne Tuerschild tarnt es sich als "normales" Haus und ist deshalb gar nicht leicht zu finden. Die Muehe lohnt sich aber, das Hostal ist klein, suess und sauber.
Es ist noch immer frueh, der ganze Tag liegt vor mir, und so schnuere ich mir die Turnschuhe fest und wandere los, spaziere durchs Zentrum, das sich langsam mehr und mehr mit Menschen fuellt, trinke an jeder Ecke frische Saefte aus unaussprechlichen Fruechten und beobachte das bunte Treiben. Ein alter, tuckernder Zug ("Bonde") bringt mich hoch ins Kuenstlerviertel Santa Teresa, zu Fuss gehts wieder hinunter, spaziere noch durch Lapa und komme bei Sonnenuntergang mit schmerzenden Beinen im Hostal an. Small-Talk mit anderen Gaesten (das Uebliche - wie lange reist du schon, wo bist du schon gewesen, wo gehst du noch hin ..) und frueh ins Bett, muede von dem langen Tag.

Der naechste Tag bringt Sonnenschein, nach einem leckeren Fruehstueck gehts gleich hoch hinauf, zu Fuessen der gigantischen Christusstatue bewundere ich einen traumhaften Blick ueber die Stadt. Da oben herrscht allerdings eine eigene Klimazone, es ist wolkig und windig, schnell wieder runter, in die Sonne, und an den wohl beruehmtesten Strand der Welt. An der Copacabana ist es aber recht ruhig, fuer mich bereits kuehl und windig, ist es fuer Brasilianer schon tiefster Winter. Schlendere Copacabana und Ipanema entlang, lege mich in den weissen Sand und trinke Caipirinha, warte auf den Sonnenuntergang....
Caipirinha gibts auch spaeter im Hostal - was auch sonst, bin ja schliesslich in Brasilien ! - bevor ich mich ein paar anderen Leuten anschliesse, nach Lapa in eine Disco mit Live Samba. Zum Glueck kennt uns hier niemand, da faellt das Samba-Tanzen ganz schoen leicht :-)

Ein totaler Kontrast zu dieser pompoesen Samba-Bar in einem schoenen alten Gebaeude, werde ich am naechsten Vormittag mit einer kleinen Gruppe in die Favela (=Slum) Rocinho gefuehrt, mit dem Motorrad-Taxi geht's den Berg hoch, die Fahrt an sich schon "spannend" genug, und zu Fuss spazieren wir quer durch die unvorstellbar schmalen Gassen wieder hinunter, vorbei an Baracken, Haueschen, Kioskos, schmeissfliegengefuellten Metzgereien, Internet-Cafés und neugierigen Gesichtern. Zurueck aus dieser vollkommen anderen Welt, besteige ich (hmm "besteige" per Seilbahn :-)) den Zuckerhut und bewundere den Sonnenuntergang ueber Rio. Der Tag klingt aus bei einem hervorragenden Churrasco (= Asado = BBQ) im Hostal, und einigen netten Gespraechen.

Sonntag vormittags gibt's selbst in einer Stadt wie Rio nicht besonders viel zu tun, schlendere den Hippie-Markt am Ipanema Beach entlang und fliehe nachmittags vor dem Regen in ein Shopping-Center. Die Mode hier ueberzeugt mich aber nicht, Leggins und Plateau-Schuhe, so sehr muss man sich an fremde Kulturen nun doch nicht anpassen :-)

Das Wetter in Rio wird nicht mehr besser und ich habe alle Fruchtsaefte durchprobiert, also verlasse ich am naechsten Tag diese traumhaft schoene Stadt, raus aus dem Haeuserdschungel und rein in den richtigen Dschungel, eine 20-Stunden Fahrt ins Pantanal steht mir bevor..

--> Fotos von Rio


May 7, 2006

Auf der Insel - Oi Brasil !!

Lasse die Unmengen an Wasser in Iguazu hinter mir, aber bleibe beim selben Element, mache mich auf den Weg auf die Insel. Nach einer muehsamen, laaaaaange Busfahrt bin ich in Florianopolis, und ein paar Stunden spaeter liegen sich auch Caroline und ich wieder in den Armen, ein freudiges Wiedersehen, das erst mal mit viiiiel Caipirinha und frischem Fisch am Mercado Publico begossen wird.

Den ersten - leider verregneten - Tag bleiben wir im Zentrum Florianopolis, eine richtig schoene Kolonialstadt, aber eigentlich sind wir ja wegen den Straenden hergekommen und so gehts am naechsten Tag an die Ostkueste der Insel, in einem suessen kleinen Fischerdoerfchen quartieren wir uns im Backpacker's Sharehouse ein, wo es abends Caipirinha und morgens frische Obstsaefte gibt, natuerlich alles mit Meerblick. Dort treffen wir auch Cam aus Canada, einen "alten" Bekannten aus Salta wieder, der nun hier abends fuer die Caipis und tagsueber fuers Surfen zustaendig ist. Trotzdem bleiben wir nicht lange, im Bus treffen wir ein paar deutsche Backpacker, die uns vom "wahren" Paradies im Sueden der Insel erzaehlen... davon wollen wir uns mit eigenen Augen ueberzeugen und duerfen bald feststellen, dass sie recht haben.

Armacao im Suedosten der Ilha Santa Catarina ist noch suesser, noch kleiner, noch mehr Fischerdoerfchen, und deutlich weniger touristisch. Das Hostal hat nur einen Schlafsaal mit ca. 50 Betten, aber macht nichts, schliesslich sind wir die einzigen Gaeste. Surfen am Vormittag, in der unbeschreiblich schoenen Gegend herumspazieren am Nachmittag, und mit unseren deutschen Bekannten grillen abends ......

Das hier ist tatsaechlich das Paradies, und wir beschliessen, die wenigen Tage, die uns gemeinsam noch bleiben, hier zu verbringen. Also mieten wir ein Appartment, Kueche, Bad und Balkon mit Meerblick nur fuer uns alleine, Luxus pur. Zum Fruehstueck gibts frische Mango, Maracuja und Ananas, ganz klar, wir sind in Brasilien :-)
Wir gehen regelmaessig surfen, geniessen die Sonne, und klettern stundenlang im Dschungel herum, um zu paradiesischen, einsamen Straenden zu gelangen. Eine nette Bootsfahrt auf die Isla do Campeche entwickelt sich bei der Rueckfahrt zu einem kleinen Abenteuer, der Wind aendert sich hier ziemlich schnell, bezeichnend die Inschrift im Bootsinneren - "gib niemals auf .... '

Ganz entgegen unserer "Gewohnheit" verbringen wir ueber eine Woche hier, aber dennoch - die Tage vergehen viel zu schnell, schon naht der traurige Abschied. Sonntag um 10.00 Uhr will Caroline mich definitiv verlassen, wir geniessen den letzten Abend mit homemade Pizza und - natuerlich - Caipirinha, und sind verrueckt genug, um 6.00 Uhr frueh aufzustehen, um den Sonnenaufgang am Strand zu bewundern. Ein letztes dickes Fruehstueck, und es wird wieder Zeit, unseren Rucksack Richtung Bus zu tragen... ein fast schon ungewohntes Gefuehl.

Kurzer, aber nicht schmerzloser, Abschied am Busbahnhof, Adios Caroline, du wirst mir fehlen !!!!!!


--> Fotos von der Insel

May 2, 2006

Und wieder in Argentinien ...


Iguazu / Brasilien
Originally uploaded by bienemaja.

Zurueck aus Paraguay, wieder in meiner Beinahe-Heimat Argentinien, und Ostern steht vor der Tuer. Verbringe die Tage gemutlich in einer ganz lieben Familie, bin bei Sebastian in Posadas eingeladen, jeden Tag gibt es leckeres Essen, Asado ohne Ende, ich werde in Posadas und Umgebung herumgefuehrt, von den Jesuitenruinen in San Ignazio bis zum Yaciretá-Staudamm an der Grenze zu Paraguay. Nach fuenf Tagen Luxus und Erholung pur wird aber wieder der Rucksack geschultert, und weiter gehts, die gigantischen Wasserfaelle von Iguazu warten auf mich.

Von Posadas ist's ja nicht weit, nach nur 6 Stunden Busfahrt komm ich an, und werde gleich vom Hostal-Inn abgefangen, lasse mich ueberreden und ins Hostal kutschieren. Die Anlage liegt ausserhalb der Stadt, auf halbem Weg zu den Wasserfaellen, ist eher Hotel als Hostal, mit Swimmingpool, riesiger Lobby, Tischfussball, Billard und allem moeglichen Schnickschnack, dafuer aber auch mit unfreundlichem und arrogantem Personal. Fahre also gleich mal wieder in die Stadt, muss sowieso einiges erledigen, treffe zwei verrueckte Englaenderinnen, wir gehen abends gemeinsam Pizza essen und Caipirinha trinken, und der Tag ist schon wieder vorbei, falle ins Bett, und mal wieder stelle ich den Wecker gaaaanz frueh, will morgen lange viel Wasser schauen.

Stehe also auch brav um 9 Uhr frueh im Nationalpark Iguazu, noch wenig Leute hier, auf den ersten beiden Rundwegen bin ich fast alleine und geniesse die Stille neben dem Getoese der Wasserfaelle. Was soll man sagen, ein einmaliges Naturschauspiel, Unmengen Wasser, dazwischen schillernde Regenbogen, das satte Gruen des Dschungels, und Schmetterlinge in allen Farben. Beeindruckend natuerlich die Garganta del Diablo, der Teufelsrachen, und der Weg fuehrt einen so nah, dass man von oben bis unten nass wird. Die Bootsfahrt unter die Wasserfaelle spar ich mir daher, die hat auch keinen anderen Effekt, stattdessen lauf ich lieber noch den "Macuco"-Weg, 7 km mitten durch den Dschungel, am Ende ein kleiner Wasserfall an einer einsamen Lagune, wieder Schmetterlinge, aber keine Menschenseele. Nun aber genug gewandert, zurueck ins Hostal und Beine hochlagern. Der Abend wird ebenso gemuetlich, im Hostal sind mal wieder viele Israelis, wir kochen, spielen Karten, Billard und Tischtennis bis spaet in die Nacht.

Am naechsten Tag heissts Abschied nehmen, verlasse mein Argentinien wieder. An der Grenze zu Foz do Iguaçu (Brasilien) treffe ich zwei Israelis, die haben das selbe Ziel, also gehts gemeinsam weiter. Den Rucksack im Hostal abgeladen, mache ich mich sofort auf den Weg zu den Wasserfaellen, sehe mir den Panorama-Blick auf der brasilianischen Seite an. Fast noch beeindruckender als die argentinische Seite, mir war ja klar, dass die Faelle riesig sind, aber sie sind noch vieeeeel groesser...

--> Fotos aus Posada

--> Fotos aus Iguazu (Argentinien und Brasilien)

Apr 14, 2006

Paragauay -willkommen in einer anderen Welt ...

Zurueck aus dem Naturparadies Esteros del Ibera, wieder rein in die "grosse" Stadt, ein sonniger Tag in Corrientes, moechte die Nacht bleiben, Hostalsuche erfolglos, also doch noch heute Nacht weiter, sitze um Mitternacht im Bus nach Asuncion. Mit viel Mueckenspray und Desinfektionstuechern bewaffnet, bin ich gespannt was mich hier wohl erwartet.

5.00 Uhr frueh, am Busterminal in Asuncion ist schon einiges los, Frauen in weissen Schuerzen verkaufen Chipas (eine Art Mais-Kaese-Brot), ein Taxi bringt mich zum Hotel, das Zimmer ist stickig, die Wand blaettrig und broecklig, aber es ist sauber. Endlich duschen, das Wasser ist entweder gluehend heiss oder eisig kalt, trotzdem eine Wohltat. Statt Bodylotion gibts Mueckenspray, kurz ausruhen, und los gehts, mach mich auf die Suche nach einer Waescherei. Die zieht sich ueber Stunden, die Paraguayer sind ja hilfsbereit, nur die Wegbeschreibung stimmt leider nie. Irgendwann hab ich aber doch Erfolg, und endlich gehts ins Zentrum, ich bestaune die wunderschoenen alten Haeuser, Kolonialstil reiht sich neben Beaux-Arts-Gebaeude, alles original, nur leider auch niemals restauriert. Wer hat gesagt die Stadt ist haesslich, nur leider dreckig und heruntergekommen...
Wunderschoen restauriert aber die Regierungsgebaeude und die schattigen Plaetze davor, und als schockierender Kontrast direkt daneben die Armensiedlung, vor dem Parlament spielen Strassenkinder Fussball.
Unmoeglich, sich hinzusetzen und ein Sandwich zu essen, erst werde ich von einer Horde Strassenkindern vertrieben ("mach ein Foto von mir", "gib mir von deiner Cola", "gib mir von deinem Sandwich"), dann von schwer verliebten Paraguayern, die mich heiraten und mit mir nach Oesterreich kommen wollen :-) Also bleib ich in Bewegung, laufe im Zentrum herum, entdecke eine deutsche Baeckerei, und so manch andere schoene Dinge. Als die Sonne untergeht - bereits um 17.00 Uhr - schleppe ich mich muede ins Hotel zurueck, auf der Strasse wirds auch langsam ruhig, ab nun bleibt man wohl besser zuhause.

Naechster Tag - Palmsonntag. Um 6.00 klingelt mein Wecker, um 9.00 stehe ich in Caacupe, der Pilgerstaette der Paraguayaner, hektisches Treiben, auf der Strasse und dem Kirchplatz werden Marienstatuen, Rosenkraenze, Palmwedel, Chipas und gegrilltes Fleisch verkauft. Um 11.00 ist der Trubel zu Ende, ich fahr weiter nach San Bernardino, ein kleiner Ferienort am See, hier herrscht Ruhe und Stille, ich treffe eine deutsch-paraguayanische Familie mit drei suessen Kindern, sie nehmen mich mit auf ihrem Tagesausflug und zeigen mir ein paar umliegende Orte und Staedtchen.

Wuerde gerne noch ein wenig in Asuncion bleiben, aber mich ziehts dennoch weiter in den Sueden, moecht mir noch die Jesuitenstaetten bei Trinidad und Jesus ansehen, also gehts gleich Montag frueh nach Encarnacion, 6 Stunden Busfahrt ziehen sich ganz schoen, kein Vergleich zu den argentinischen Bussen. In Encarnacion wird natuerlich wieder herumspaziert, die Stadt ist nicht besonders schoen, aber immerhin ruhiger und ein wenig sauberer als Asuncion. Der Markt beeindruckt mich, hier wird von Obst bis Radios alles verkauft, die Waren stapeln sich am Boden und haengen von der Decke, der Kaese stinkt bei der Hitze ruhig vor sich hin, umkreist von allen moeglichen Insekten, das Obst rollt die Strassen entlang.
Frueh am naechsten Tag will ich nach Trinidad, eine Direktverbindung gibt es nicht, man setzt sich einfach in irgendeinen Bus in diese Richtung und springt an der richtigen Stelle raus. Auch der Weg zu den Ruinen ist nicht beschriftet, kein Wunder dass ausser mir keine Touristen dort sind. Unglaublich, eine Ruinenstadt, mitten auf einer riesigen Wiese, Hitze und Stille. Die antiken Statuen und Skulpturen werden auf einem wackligen Holzregal gelagert, das jeden Moment umzustuerzen scheint, die ausgegrabenen Skelette wurden in eine dreckige Vitrine geschmissen, da liegen chaotisch ein paar Knochen herum, Zaehne neben Beinen.

Neben den Ruinen ein kleines Hotel, trinke einen Kaffee, der Besitzer ist Deutscher, ausgewandert, erzaehlt mir von deutschen Siedlungen ganz in der Naehe und einer Matetee-Fabrik. Das will ich sehen, winke dem naechsten Bus in die Richtung. Die Suche nach der Mate-Fabrik ist wie jene nach der Waescherei, jeder weiss wo, nur stimmt es leider nicht. Ich lande in einem Naturpark, die Besitzer sind Deutsche (in 5. Generation in Paraguay), laden mich zum Essen ein, fuehren mich schliesslich doch noch in die Mate-Fabrik und zeigen mir ein deutsches Heimatmuseum mitten in Paraguay :-)

Mein kurzer Abstecher nach Paraguay ist damit schon vorbei, am naechsten Tag geht es mit dem Bus ueber die Bruecke nach Posadas, die Aus- und Einreise ist etwas muehsam, paraguayanische Behoerden sind ziemlich desorganisiert, schliesslich aber komm ich an, wieder im geliebten Argentinien, nur wenige Kilometer hab ich zurueckgelegt und doch bin ich in einer anderen Welt, die Strassen sind sauber, die Autos und Busse haben grossteils noch alle Tueren, und niemand will mich heiraten. Ich freue mich auf eine ruhige und erholsame Osterwoche bei Sebastians Familie..

--> Fotos aus Paraguay

Apr 12, 2006

Fotos aus dem Paradies...


Sonnenuntergang Tag II
Originally uploaded by bienemaja.

Endlich die versprochenen Fotos !!

.. und zwar einmal aus dem hohen Norden Argentiniens, von Salta bis Cafayate und zurueck, weiter nach Purmamarca und Humahuaca, mit Felsen und Baeumen, mit Hitze und Kaelte, viel Obst, Empanadas und Humitas.

.. und einmal aus dem paradiesischen Nordwesten, der Region Corrientes mit dem Gaucho-Staedtchen Mercedes, der Siedlung Carlos Pellegrini mitten im Naturreservat Esteros del Ibera und natuerlich der einmaligen Bootsfahrt auf der Lagune.

Fotos und Bericht aus Paraguay folgen ! (Natuerlich lohnt sich auch hier das Warten :-))

Apr 8, 2006

Caroline geht, neue Abenteuer kommen....

Wir verlassen Salta, erst mal gemeinsam nach Corrientes, wir finden - nach langer Suche - schliesslich doch noch eine Verbindung nach Brasilien, fahren gemeinsam weiter bis Mercedes, hier steig ich aus, von nun an gehts alleine weiter. Mercedes ist suess, eine unspektakulaere, ruhige kleine Gaucho-Stadt, das Tageshighlight ist die leckere Eisdiele. Eigentlich nicht geplant, bleib ich zwei Tage hier, einfach mal Nichtstun, was anderes bleibt einem hier auch nicht uebrig. Frisch und erholt gehts dann aber weiter, die Wildnis ruft, mit einem wacklig-rostigen Kombi ueber Schotter und Lehm, durch Wasserloecher, ich spuere meine letzte Sekunde nahen. Kaum zu glauben, aber ich komme heil an, mitten im Naturschutzgebiet Esteros del Ibera, in der Siedlung Carlos Pellegrini, eine voellig andere Welt, ein 800-Einwohner-Dorf aus einer anderen Zeit.

Am naechsten Tag ist der Schock der schrecklichen Fahrt schon ueberwunden, die Sonne scheint auch wieder, ein Boot faehrt mit mir und 3 Israelis ueber die Lagune, bei Krokodilen und vielem anderen Getiers wird eifrig geknipst. Drei sprachlos mit offenem Mund staunende Stunden spaeter spazieren wir durchs Doerfchen, im Wohnzimmer einer Familie wird ein nettes Restaurant betrieben, die Portionen sind gross, die Preise klein. Eine lange Siesta, und wieder erkunden wir die Natur, diesmal zu Fuss, sehen Affen, Schmetterlinge, einen Kondor und viele kleinere Voegel. Am Abend gibts Pizza und Bier mit den Israelis beim Campingplatz, wir quatschen lange, viel zu lange, am naechsten Tag muessen wir um 4 Uhr frueh zurueck, die Strecke ist zum Glueck trocken, die Fahrt daher holprig aber harmlos.

Wieder in Corrientes, ich mag die Stadt, moechte bleiben, aber hier gibts kein Hostal. Also doch noch diese Nacht weiter, entscheide mich fuer Asunción, Paraguay, werde weiter nach Encarnacion und Trinidad, und ab Mittwoch fuer die Osterfeiertage zu Sebastian nach Posadas.

Fotos von der Lagune folgen, und dann vielleicht auch schon welche aus Paraguay.....

Back in Argentina

Nach einem kurzen, aber schoenen "Umweg" ueber Chile sind wir wieder zurueck auf unserer urspruenglichen Route, back in good old Argentina.
Die Fahrt von San Pedro ueber die Anden ist hinreissend, mal wieder kleben wir an den Fensterscheiben. Ankunft in Salta spaetabends, hier ists deutlich kuehler, wir sind muede, zum Glueck kennt Cam aus Canada schon ein Hostal. Eine frische Dusche, eine Flasche Rotwein - mal nicht aus Mendoza, sondern Cafayate - und schon gehts uns wieder gut. Wir sind die einzigen Gaeste, haben ein grosses Haus - und die jungen Eigentuemer :) - fuer uns. Was will man mehr.

Am naechsten Tag erst mal Stadtrundgang, Salta la Linda zeigt sich regnerisch aber trotzdem schoen. Restlos entzueckt sind wir, nachdem wir den Mercado Central gefunden haben, hier bleiben wir erst mal sitzen, bei Empanadas, Humitas, Tamales, Pizza und viel Obst. Bauchstreichelnd gehts weiter, die Shopping-Strasse ist gleich nebenan, ein paar Ohrringe werden wohl auch noch ihren Platz im Rucksack finden. Abends wird im Hostal gegrillt (eindeutig, wir sind wieder in Argentinien), und nach Unmengen Fleisch gehts noch ein bisschen in Saltas Nachleben.

Nach der Zeit in der Wueste sind wir die grosse Stadt gar nicht mehr gewohnt und brauchen eine Pause :-))) Fahrrad ausgeborgt und los gehts, San Lorenzo liegt grad mal 9km entfernt. Trotzdem ganz schoen ausser Puste - dass es staendig aufwaerts geht hat uns niemand gesagt - kommen wir oben am Huegel, der Quebrada in San Lorenzo an, zur Belohnung gibts Empanadas und Humitas, wir sind ganz schoen stolz auf uns. Hier siehts wieder ganz anders aus, sind mitten in der Natur, alles gruen - kaum zu glauben dass wir wirklich so nah bei Salta und den Anden sind. Der Rueckweg wird nass, das Wetter meint es nicht gut mit uns, und heut abend wird erst mal heiss geduscht und dann ein wenig ausgeruht. Morgen heissts naemlich frueh aufstehen, wir wollen nach Cachi.

6-30 Uhr frueh, brav stehen wir am Busbahnhof, bereit fuer Cachi. Der Bus leider nicht, kein Cachi heute. Umsonst sind wir nicht aus dem Bett gekrochen, im Plaene aendern sind wir ohnehin gut, und so gehts nach Cafayate. 5 h Busfahrt (irgendwann war von 3 h die Rede.. aber wer wird das so genau nehmen), und viele am Strassenrand wartende Fahrgaeste spaeter endlich in Cafayate. Kurz darauf wieder den halben Weg zurueck, Trekking in der Quebrada, wieder mal sind wir begeistert und sprachlos, Berge, Huegel, Steine in Formen und Farben aller Art. Mate-Tee und Kekse in der Garganta del Diabolo und schon ist der Tag vorbei, diesmal warten wir am Strassenrand und winken dem Bus, muede und erschoepft, heute gehen wir ganz sicher nicht weg, aber nach einer Dusche zuhause sieht das schon wieder anders aus.....

Letzter Tag in Salta wird ruhig, wir trinken Kaffee, spazieren herum, und telefonieren viel, auf der Suche nach einer Busverbindung nach Brasilien fuer Caroline. Willkommen in Argentinien, niemand weiss Bescheid, jeder Anruf eine andere Information. Erst mal gehts - nach einer schlaflosen, aber lustigen Nacht im Hostal - ohnehin in den Norden, nach Jujuy und gleich weiter nach Purmamarca, wir sind wieder in den Bergen, in einem Dorf mit max. 2.000 Einwohnern, und einer wunderschoenen Kulisse - dem Cerro de los siete Colores, dem siebenfarbigen Berg. Raus aus dem Bus und gleich in ein Taxi zu den Salzflaechen, den Salinas Grandes. Bei diesem Blick faellt es nicht schwer die Augen aufzuhalten, wir fahren wieder ueber die Anden und ueber den Wolken. Eine ruhige Nacht, ein ruhiger Vormittag, ein Fruehstueck aus frischem Ziegenkaese und Brot, spazieren am Cerro, und wir fahren weiter noerdlich, nach Humahuaca. Ankunft abens, leider schon dunkel, dennoch vielversprechend. Zum Abendessen gibts Lamafleisch (ja, Lama-, nicht Lamm- !), am naechsten Morgen ein Stadtrundgang, der haelt was er am Abend zuvor versprochen hat - Pflasterstrassen, Lehmhaeuser, arm, heruntergekommen, aber dennoch ein ganz besonderer Charme. Leider duerfen wir nicht bleiben, muessen weiter, Caroline muss irgendwie nach Brasilien kommen....

Fotos gibt´s leider erst spaeter, bisher kein Internet mit download -Moeglichkeit gefunden... sorry! Aber das Warten lohnt sich, versprochen ;-)

Mar 25, 2006

Wir bleiben noch ein bisschen in Chile


valle de la luna
Originally uploaded by bienemaja.

Eigentlich nur als kurzer Abstecher geplant, hat uns Chile so gut gefallen, dass wir spontan noch ein bisschen bleiben wollten. Also von Santiago nicht zurueck nach Argentina, sondern erst mal nach Valparaiso. Frueh aufstehen, und mit dem ersten Bus an die schoene Kuestenstadt am Pazifik... so der Plan. Leider hiess es dann frueh aufstehen und erst mal Verenas Geldboerse suchen. Stunden spaeter dann endlich auf dem Weg nach Valparaiso - die Geldboerse bleibt in Santiago, wer weiss wo...

Vom Busterminal direkt in den Mercado Central gestolpert, hektisches Treiben, zwei blonde Maedels erregen grosse Aufmerksamkeit. Zum ersten Mal wirklich das Gefuehl, in Suedamerika zu sein. Ein paar Fotos und lieber doch rasch richtung Zentrum, die Huegel besteigen (bzw. mit den schoenen alten Schraegaufzuegen befahren), Kaffee trinken, und den Tag verstreichen lassen. Abends gehts zurueck nach Santiago, und gleich weiter in den Norden, eine laaaaaaange Fahrt steht uns bevor.

Nach einer eher schlaflosen Nacht graut der Morgen, es ist Mittwoch 22.Maerz, der Bus faehrt weiter, und draussen wird es langsam Wueste. Der Tag vergeht, langsam aber sicher, es wird wieder dunkel, und endlich duerfen wir raus aus dem Bus, Endstation San Pedro de Atacama. Ein Bett in einer kleinen Lehmhuette ist bald gefunden, muede und gespannt gehen wir schlafen. Was bringen wohl die naechsten Tage ?

Bald wissen wir es - Unglaubliches, Naturwunder und Staunen ohne Ende. Wieder bleibt uns der Mund offen stehen und uns fehlen die Worte. Donnerstag nachmittag - Valle de la Luna. Bizarre Gesteinsformationen, ueberzogen mit einer Salzkruste (wegen dem besonders regenreichen Jahr - es hat heuer bereits einmal geregnet !). Wir stehen und staunen. Und knipsen. Es geht weiter, ein Spaziergang durch Salzhoehlen, wir stossen uns den Kopf an Salzkristallen. Weiter wandern wir ueber Sandduenen, und duerfen den Sonnenuntergang in dieser eigenartigen Mondlandschaft bewundern. Noch benommen von den ganzen Eindruecken lassen wir den Tag bei einem Pisco Sour ausklingen und freuen uns schon wieder auf den naechsten Tag.

Da heisst es auch gleich frueh aufstehen, um 8 Uhr fahren wir los zum Salar, der drittgroessten Salzflaeche der Welt. Eine endlose weisse Ebene, eckig-kantige Salzkristalle, in der Mitte eine Lagune (Laguna de Chaxa) und dazwischen Flamingos. Keine Zeit, wirklich zu realisieren, wo wir sind, was wir hier erleben, wir wollen heute noch hoch hinauf, auf 4.500 Meter zu den Lagunen Miscanti und Miniques, Wasserreservoirs auf einem Hochplateau, entstanden durch den letzten Ausbruch der zwei gleichnamigen Vulkane. Nicht nur die Hoehe, sondern viel mehr die unglaublichen Eindruecke lassen uns schwindeln.
In Socaire essen wir zu Mittag und schauen uns das Doerfchen an, und fahren durch Taconao zurueck nach San Pedro de Atacama, wo wir gleich weiter durch die Stadt spazieren und nach Souvenirs, Muetzen, Handschuhen, Pullovern, Schals aus Lamawolle, Schmuck und Weiterem Ausschau halten. Am Abend gehen wir frueh schlafen, denn...

...am naechsten Tag gehts hoch zum Tatio-Geysir, und um das Spektakel besser zu sehen muessen wir um 4 Uhr frueh los. Wieder auf fast 4.500 Metern stehen wir, sind muede und frieren. Zum Glueck gibt´s hier warme Quellen, die Daempfe waermen uns ein wenig, ebenso der Kaffee. Aber die Qual lohnt sich, das Schauspiel ist einzigartig. Und kaum geht die Sonne auf, wird´s auch ein bisschen waermer, die Gesichter froehlicher, und nachdem wir uns sattgesehen haben (kann man das hier ueberhaupt??) geht´s wieder bergab, vorbei an einem "typischen" Dorf mit 20 Einwohnern (in dem allerdings mindestens 200 Touris rumlaufen), und an Kakteenfeldern. Wieder in San Pedro gibt´s erst mal Kaffee, wir wollen wach bleiben, heut abend wird noch gefeiert und morgen geht´s weiter nach Salta. Drum nun die letzten Gruesse und Besos aus Chile.

Internet hier ist superlangsam, drum nur ein paar wenige Fotos von Valparaiso bis San Pedro

Mar 21, 2006

Von Mendoza bis Santiago ..


an der chilenischen Grenze
Originally uploaded by bienemaja.

15.03.2006 - Aufbruch aus Buenos Aires, ab nach Mendoza. Das werden drei sportliche Tage, Bergsteigen (wir rennen auf einen Huegel mit Panorama-Blick, so hoch sieht der von unten gar nicht aus, na wie das taeuschen kann ..), Rafting (leider keine Fotos), und Pferdereiten (wahnsinn, die Landschaft!!), ausserdem Besuch einer Bodega (Weingut) und natuerlich viel viel Wein ...

Samstag, 18.03. weiter nach Chile, wunder- wunderschoene Busfahrt ueber die Anden, trotz beinahe schlafloser Nacht zuvor daher auch kein Schlaf im Bus, wir kleben an den Fenstern und staunen. Werden bei der Familie meines Onkels in Santiago unglaublich herzlich empfangen, und wie die Koenige verwoehnt. Christoph (mein Onkel) muss leider am Sonntag verreisen, aber seine Frau, meine Cousins und deren Freunde kuemmern sich ruehrendst um uns. Und wer uns zuvor gesagt hat, Santiago lohnt den Besuch nicht, dem muessen wir heftigst widersprechen. Tolle Stadt, und die Anden direkt nebenan.. nur der Smog stoert ein bisschen. Morgen, Dienstag brechen wir auf nach Valparaiso und dann weiter nach San Pedro de Atacama, im Norden Chiles, wo wir Geysire, Lagunen, Salzwuesten und Flamingos bestaunen werden. Fotos folgen.. irgendwann .. aber erstmal gibts Fotos aus Mendoza und Santiago. Und dazu Besos aus Chile.

Mar 14, 2006

Adios Buenos Aires !


Adios Buenos Aires !
Originally uploaded by bienemaja.
Zweieinhalb Monate Buenos Aires sind vorbei. Was bleibt, ist die Erinnerung an eine tolle Zeit, lange Nächte, Bier, Wein und später Medialunas mit Kaffee, saftiges Steak, knusprige Empanadas und cremiges Eis, gemütliches Zusammensitzen auf unserem Balkon, Cocktails mixen, gemeinsame Koch-Sessions, Mensch-ärgere-dich-nicht, Monopoly und Kartenspiele, viele nette Menschen und viel viel Spaß, vom Willkommens- über mein Geburtstags- bis zu unserem Abschiedsfest.


Letzte Eindrücke aus Buenos Aires

Mar 13, 2006

Vamos a la Cancha


Ein absolutes Muss in Argentinien.. einmal zur "Cancha" gehen, ein Fussballspiel anschauen. Und das Ganze natürlich am Besten bei einem Boca Juniors-Spiel. Haben wir gemacht, Sonntag nachmittag, Boca Juniors gegen Quilmes. Und waren dazu mutig (oder verrückt??) genug, unsere Digicams mitzunehmen, und ein paar Fotos zu machen. Leider nur von einem halbleeren Stadion, als es dann richtig voll war, hat sich die Kamera in der Tasche deutlich sicherer gefühlt (und ich mich auch). Drum ist die Stimmung leider auf den Bildern nicht zu sehen, aber die müßte man ohnehin selbst erleben...! Also auf nach Buenos Aires :-)

--> Vamos a la Cancha

Mar 8, 2006

Ein kurzer Ausflug ans Ende der Welt ..


Am Ende der Welt
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.. hat Caroline und mich letzten Freitag nach El Calafate (Perito Moreno Glaciar) und Ushuaia (Feuerland) geführt. Einmalige und unvergessliche Eindrücke, von der Sicht über Buenos Aires beim Abflug (die das Aufstehen nach grade mal einer Stunde Schlaf mehr als entschädigte... leider ist das Foto nix geworden, weil der Flieger so gewackelt hat :)) bis zum End-of-the-World Feeling in Ushuaia.

Freitag - Sonntag: Calafate. Der Ort ist nichtssagend, touristisch, aus dem Boden gewachsen - noch vor 5 Jahren lebten hier 3.000 Einwohner, jetzt sind es 12.000 und in 10 Jahren rechnet man mit 50.000! Aber die Landschaft, der Gletscher ... !!
Eine bizarre, unwirkliche Gegend, in der plötzlich ein gigantischer Gletscher steht (35 km lang, 5 km breit und er ragt 60 m über den See, wenn ich mich recht erinnere..), blau-weiß schimmert und sich dazu noch 2 m/Jahr fortbewegt! Als einer der wenigsten Gletscher der Welt dehnt sich der Perito Moreno aus, während die meisten anderen Eisklötze kleiner werden. Leider hatten wir nicht das Glück, den großen Gletscherbruch zu sehen, der jederzeit wieder erwartet wird, aber kleine und noch kleinere Teilchen sieht man ständig abbrechen und mit lautem Getöse ins Wasser krachen.
Und neben all diesen wahnsinnigen, unwirklichen Eindrücken noch ein super Hostal, mit einem einmaligen Blick über den Lago Argentino und einigen verrückten Iren, mit denen wir bis spät in die Nacht Wein trinken. Wir dachten schon, es könnte nicht mehr besser werden, aber dann.....

Sonntag + Montag: Ushuaia. Eigentlich gar nicht geplant, haben wir den Zwischenstopp nur wegen schlechten Flugverbindungen (alles ausgebucht..) eingelegt, und waren dafür umso mehr begeistert. Nicht alleine, dass wir jetzt einen "End of the World" - Stempel im Pass haben (jaaaaaaa, da bin ich stolz drauf! :)), sondern wir haben auch die Stadt, das Hostal (ein kleines, gemütliches Häuschen, voll mit Israelis auf Weltreise und richtig guter Stimmung) und die Bootsfahrt am Beagle-Channel riesig genossen, und sind aus dem Staunen wieder mal nicht rausgekommen.

Alles in allem - wie soll man solch sagenhafte, unwirkliche Eindrücke beschreiben? Einfach Wahnsinn.... --> Fotos.

Mar 3, 2006

Erholungs-Wochenende in Colonia


Uruguay / Colonia
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Mal raus aus der stressigen Stadt, rein in eine Kleinstadt, mit schmucken Häuschen, gepflasterten Strassen, einem schönen Strand und gutem Essen.. --> ab nach Colonia!

Also Samstag (25.2.) früh in den Buquebus (=Fähre über den Rio de la Plata, ca. 3h von Buenos Aires nach Colonia), nach 1 Stunde Schlaf... und dann doch 3 Stunden warten, weil der Buquebus natürlich Verspätung hat :-)
Schließlich aber doch in Colonia angekommen, ein kleiner Spaziergang durch die süße kleine ruhige Stadt (wahnsinn, man hört die Vögel zwitschern, und - man muss sich nicht anschreien, wenn man nebeneinander auf der Strasse geht!), in der Sonne sitzend ein Chivito essen (Steak in einem Baguette, mit Käse, Schinken, Tomate, Salat, Ei und Mayo.. kaum zu essen aber göttlich!), auf den Leuchtturm mit Blick über das Städtchen.. am Abend Wein + Baguette am Ufer des Rio de la Plata und zufällig noch in eine Hochzeit gestolpert (um Mitternacht!).

Sonntags sofort ab richtung Strand (wunderschöner weisser Sand, aber leider leider kein kristallbraunes Meer, sondern eine braune Rio-de-la-Plata-Suppe), in einem Strand-Café gefrühstückt und uns brav in den Schatten gelegt.. nach 3 Stunden Schlaf im Schatten aber totzdem mit ganz furchtbarem Sonnenbrand, leidend und jammernd zurück, und nach einem weiteren Chivito ab nach Hause, ins laute, stressige, aber geliebte Buenos Aires.

--> Fotos von Colonia

Feb 18, 2006

Road Trip zur Península Valdez 10.-15.2.


Road Trip 2 Valdez
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bienemaja.

Meine erste Reise in Argentinien - und zum ersten Mal auch was vom Land gesehen. Was für ein Unterschied zu Buenos Aires !!!

Da Marko für seine Doktorarbeit immer mal wieder Muscheln sammeln muss, ist er letztes Wochenende wieder an ein paar Strände in den Süden gefahren. Und weil's ja gleich ums Eck ist (ca. 1.800 km), sind er, Nick und Oliver anschließend grad noch weiter Richtung Süden, zur Península Valdez, ein Naturschutz-Reservat mit Pinguinen, Gürteltieren, Guarnacos, Nandus, Seehunden, -elefanten und -löwen, Delphinen, Orcas und Walen (letztere gibt's leider nur von Juni bis Dezember).

Diese Chance haben sich Louise und ich natürlich auch nicht entgehen lassen, und sind spontan mitgefahren. Mein Chef hat auch noch mitgespielt und mir drei Tage - MO bis MI - freigegeben, und so bin ich den anderen, die ja schon seit Donnerstag früh unterwegs waren, gleich am Freitag nach der Arbeit mit dem Bus nachgfahren. In Villa Gesell, ca. 7 Busstunden südl. von Buenos Aires haben wir uns getroffen, und wollten dort gleich mal eine richtig schöne Parilla am Strand veranstalten. Also gleich zum Supermarkt, Unmengen Fleisch und Brot gekauft, und dann zum Strand und ein Feuerchen gemacht. Nette Idee, schlechtes Ergebnis. Schuhsole mit Sand beschreibt das Geschmackserlebnis ganz gut, wer hätte gedacht, dass man in Argentinien auch schlechtes Fleisch essen kann! Also doch recht frustiert ins Zelt gekrochen, aber immerhin durften wir bei Meeresrauschen, an einem menschenleeren Strand, einschlafen, auch ein kleiner Trost.

Am Samstag sind wir mit den ersten Sonnenstrahlen aufgestanden und gleich ins Auto (d.h. die drei von uns, die nicht ohnehin die ganze Nacht im Auto verbracht haben :-)) und weiter nonstop richtung Süden gefahren. Naja, nicht ganz nonstop - ein Zwischenstopp gabs in Mar del Plata, für Croissants ("Medialunas") und Kaffee, und hin und wieder mal, um das unendliche Nichts Patagoniens zu fotografieren. Die nächste Nacht in Las Grutas verbracht, mal wieder auf einem menschenleeren Strand, und mit ein paar Flaschen Wein in den Dünen den langen Tag beendet..

Auch am Sonntag wieder mit der ersten Sonne aufgewacht und einen traumhaften Sonnenaufgang bewundert. Die nächsten Stunden wieder im Auto verbracht, aber gegen Mittag waren wir dann wirklich auf der Insel. Dort haben wir zwei Tage lang versucht, die Orcas zu sehen - in Punta Norte im Norden der Insel fangen sie sich nämlich regelmäßig ein paar Seehunde, indem sie sich mit einer Welle bis zum Strand treiben lassen, und nach dem Angriff nimmt sie die nächste Welle wieder mit zurück. Leider ohne Erfolg, am ersten Tag waren wir zu spät, da bereits Ebbe, und am zweiten Tag kamen die Orcas - trotz angeblich idealer Bedingungen - auch nicht. Daneben haben wir aber alles möglich andere Getiers angetroffen, und sind viele Stunden auf einer ewig langen, ewig geraden Schotterpiste durch eine niedrige (Nicht-)Landschaft gefahren, weit und breit keine Menschenseele. Ein ziemlich eigenartiges, unwirkliches, aber faszinierendes Gefühl.

Unser Zelt haben wir in Puerto Piramides aufgeschlagen, dem einzigen Ort auf der Insel, wo wir Abends am Strand die Sonnenuntergänge bewundert und morgens früh im (sehr kalten) Atlantik gebadet haben. Die Jungs haben zudem noch einen Tauchgang eingelegt, während Louise & ich auf dem Schlauchboot die Sonne genossen und ein bisschen geschnorchelt haben.

Nach einem kurzen Abstecher (für die Dauer eines Eises :-)) nach Puerto Madryn, haben wir am Dienstag (leider) wieder unsere Heimreise angetreten und sind am Mittwoch Abend in Buenos Aires angekommen, um viele viele Eindrücke aus einem unvorstellbar weiten, einsamen, unendlichen Patagonien reicher...

--> Road-Trip Pics

Tango-Show


Tango - Erotik
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Unglaublich, wie die Zeit vergeht... und vor lauter Freizeit-Stress bleibt keine Zeit mehr, meinen Blog zu aktualisieren. (Ja, ich könnt einem wirklich leid tun *G*).
Drum ein wenig spät aber doch - Fotos von der Tango Show.

Haben uns mal einen richtigen Luxus-Touri-Abend gemacht, und sind in eines dieser Tango-Restaurants, wo man zuerst ganz schick (aber leider nicht gut, nur das wußten wir vorher nicht..) isst, und anschließend 2 Stunden super-professionelle Tango-Show genießen kann. Und die war das Geld und die etwas steife Atmosphäre jedenfalls wert!

Viel mehr gibt's da auch gar nicht zu sagen, ich lass einfach die Fotos von diesem Abend erzählen - und hoffe, dass sie ihre Aufgabe gut erledigen ;-)

Jan 30, 2006

Wakeboard-Fahren!


los gehts !
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Mein erstes sportliches Abenteuer :-) in Argentinien: Mit Christian - ein Kollege von der österr.Botschaft (ein waschechter Argentinier mit österreichischem Akzent, auch das gibts!) - und Freunden war ich letztes Wochenende Wakebordfahren. Für meinen ersten Versuch hab ich mich gar nicht so schlecht angestellt und mußte zum Glück nicht mal so viel von der braunen Brühe schlucken .. angeblich sollen die Flüsse, die in den Rio de la Plata fließen ja nicht wirklich dreckig sein, sondern verdanken ihre appetitliche Farbe nur den Schlamm- und sonstigen Ablagerungen. Wir wollen es mal glauben..

Und als Ausgleich zu der "Anstrengung" gings noch mit dem Motorboot hinaus auf den Rio de la Plata, bei strahlendem Sonnenschein und einem kühlen Bier die Seele baumeln lassen... ein Gefühl wie mitten auf dem (etwas braunen) Meer, und ein wundervoller Blick auf Buenos Aires! Und wer schon immer auf dem Wasser gehen wollte - der Rio de la Plata ist mittendrin plötzlich nur mehr wenige cm tief. Jetzt kennen wir den Trick :-)

mehr Wakeboard, Sonne und Meer... ääh Fluss

Sonntag nachmittag ...


tango_5
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Das letzte Wochenende (21./22.1.) hatten wir endlich wieder schönes Wetter, strahlend blauer Himmel und eine freundlich lachende Sonne. Der Sonntag war daher (wieder mal) ein richtiger Wander-Tag, von einem Viertel ins andere, von einem Markt zum nächsten.. Einmalig dabei der Floh- und Antiquitätenmarkt in San Telmo, Strassen-Tango (und zwar richtig guter!) inklusive.


Auf unserer "Wanderung" außerdem entdeckt: ein Naturschutzgebiet, ganz nahe dem Stadtzentrum. Auf dem Weg dahin Strassenparillas, und der Duft von Fleisch und Holzkohle. Hier ist auch scheinbar die ganze Stadt versammelt, auf den Wiesen und Bänken sitzen die Portenos und schlürfen Mate-Tee, essen Steak (ja, wirklich!!) genießen den Sonntag nachmittag und erholen sich vom anstrengenden Wochenende.. Nur die blöden Touris laufen sich die Füße wund, und bereuen es am Montag früh bei der Arbeit bitter, wenn sie sich noch immer nicht von den laaaaaaaangen Nächten in Buenos Aires erholt haben :-)

--> mehr Bilder

Jan 18, 2006

Beten für die Sonne..


Statue 2
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Von wegen Hitzeschlag und Sonnenbrand. Fast 2 Wochen lang hats hier geregnet, geregnet, geregnet.. Das Wochenende war dementsprechend eher gemütlich, mit Kino, Shopping, lange weggehen, lange schlafen. Am Samstag hat sich kurz mal die Sonne blicken lassen, da hab ich gleich meine Kamera geschnappt und bin zum Promi-Friedhof, zwischen den einst Reichen & Schönen spazieren - und natürlich Evitas Grab anschauen. Auch für La Boca hat die Regenpause noch gereicht, das Viertel mit den schönen bunten Häuschen. Leider aber auch nicht grad die beste Gegend, nur 2 Straßen sind für den Tourismus herausgeptutz worden. Und da sammelt sich auch alles bei Steak, Tango und Flohmärkten - ein buntes Treiben, aber leider nur Fassade...

--> Fotos vom Friedhof

--> Fotos von La Boca

Jan 13, 2006

STEAK !!!


bife de chorizo
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Weil von einigen gewünscht (jaja Herr Fruchthäusler...) - hier endlich Fotos von unserem ersten Steak-Essen in einem wahnsinns-all-you-can-eat Restaurant. Da konnte man sich für 30 Pesos (ca.8 Euro) den Bauch vollschlagen, mit Steak frisch vom Grill, Salat, Wein und Nachspeise. Paradiesisch! Mal schauen ob das nächste Steak das noch toppen kann - Fotos folgen, versprochen!

Fleisch im Bild

Jan 9, 2006

Erste Eindrücke aus Buenos Aires


casa rosada 1
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01.01.2006. Buenos Aires - eine Stadt, die niemals schlaeft, Menschenmassen und Autolaerm, Tag und Nacht. Naja, jede Regel hat ihre Ausnahme - in Buenos Aires ist das wohl der 1. Januar. Kein Mensch, kein Auto weit und breit. Bei meiner ersten Sightseeing-Tour gleich nach meiner Ankunft hatte ich somit freie Sicht auf alle Sehenswuerdigkeiten, die Gehsteige, Strassen, und Plaetze gehoerten mir allein! Eine Chance, die man nicht ungenuetzt lassen darf (der Sonnenbrand ist mittlerweile schon verheilt, aber meine Fuesse werden mir das wohl nie vergessen). Allerdings blieben auch die Geschaefte und Cafes den ganzen Tag geschlossen, und ein Sandwich aus dem Vorjahr zu bekommen war so ziemlich das hoechste der Gefuehle :-)
Alles in allem - eine tolle Stadt, die auch einmal im Jahr schlafen darf... solange man weiss, dass sie sich bald wieder mit Menschen fuellen wird !!

Und genau das hat sie auch getan, naemlich gleich am naechsten Tag. Unglaublich, wie anders dieselben Strassen und Plaetze ploetzlich aussehen, wenn alles zum Leben erwacht! Der erste Eindruck hat sich schliesslich voll und ganz bestaetigt - hier laesst es sich gut aushalten, und das trotz der Hitze (an alle, die jetzt bei Minusgraden und viel Schnee im tiefsten Winter sitzen: äääätsch *g*)! Aushalten laesst es sich auch in meiner Wohnung, mit Caroline (Deutschland), Marco (auch Deutschland.. uiuiui..) und Louise (England, na endlich;-)) wird es hier sicher eine super Zeit werden!

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